Bemerkenswert an den vielen Rabenvögeln hier ist die erstaunliche Menge Futter, die die jeden Tag vertilgen. Das geht natürlich auch einher mit einer stattlichen Menge Kacke, die die Bereiche um die Futterstellen mit expressionistischen Motiven verziert. Aber man kann nicht behaupten, die Gesellen sein undankbar: Die Elstern bringen ab und an Geschenke, wie einen Stein oder einen Zweig mit, die Saatkrähen eher sowas wie Pferdemist, die Rabenkrähen sorgen für Ruhe im Karton und besonders nützlich sind die Dohlen – sie jäten fleißig das Unkraut in den Waschbetonplattenritzen und, ähnlich wie Amseln, befreien sie die Fugen der Pflastersteine fein säuberlich vom Moos. Erstaunlich ist auch, dass sie sich die Art, wie sie Sonnenblumenkerne knacken von den Saatkrähen abgeschaut haben. Wenn die gemeinsam in Kompaniestärke zum Frühstück kommen, werde ich deshalb mit lautem Gehämmer geweckt. Meine Zeit als Langschläfer sind damit wohl perdu – und ich warte auf den Tag, an dem sie zu Sonnenaufgang gemeinsam auf meinem Bett stehen und fragen, wo der Nachschub bleibt.